Die Salinenanlagen in Bad Kreuznach gehen ab Montag, 3. April bis Gründonnerstag in Betrieb.
Das teilt als Eigentümerin die Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH mit. Bis Karfreitag wird die Berieselung mit wenigen Ausnahmen aktiviert sein. Den Anfang macht bereits am Montag das Inhalatorium im Kurpark Bad Kreuznach. Nachdem mittlerweile die Freigabe des Chemischen La­bors, das regelmäßig die Solequalität begutachtet, erteilt ist, wird der 110 Jahre alte Sprüher in ebenso wie die beiden Kleingradierwerke in Betrieb gehen. Mit einer Gesamtlänge von ca. 1,2 Kilo­metern Gradierwerken und vielen erhaltenen Anlagenbestandteilen verfügt Bad Kreuznach zusam­men mit dem Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg über eine einzigartige Salinenlandschaft. Spürbar für die Gäste ist vor allem der erfrischenden, wohltuende und kühlende Effekt der Soleberieselung für das Klima im Tal.
An den darauffolgenden Tagen befüllen die Mitarbeiter der GuT die Wannen der sechs Gradierwerke im Salinental  und nehmen die Berieselungen, die mit Elektropumpen erfolgen, nach und nach in Be­trieb. Den Abschluss bildet das Gradierwerk im Kurpark Bad Münster am Stein. Die Sanierung des 2009 neue erbauten, 110 Meter langen Abschnitts ist beidseitig komplett abgeschlossen. Das Gra­dierwerk steht den Besuchern des Parks ab Ostern wieder zur Verfügung. Nur der kleiner Altbauteil mit einem Betonfundament wartet noch auf die Neubedornung. Zuvor muss jedoch in diesem Jahr die freigelegte Holzkonstruktion ertüchtigt und auch das Fundament überprüft werden. Die kom­plette Sanierung soll bis Ostern 2024 vollendet sein. In Bad Münster ist die GuT als Geschäftsbesor­ger im Auftrag der Stadt tätig.
Es gibt noch zwei weitere Baustellen im Salinental. Die GuT plant in den nächsten Jahren die Renovie­rung der größten Berieselungsanlage – dem Gradierwerk am Stadion – und hat in diesem Jahr bereits den ersten Bauabschnitt begonnen. Neben dem Austausch von Latten und Dornen auf etwa 100 Me­tern Länge ist eine Dachsanierung erforderlich. Kostenpunkt: 160.000 €. Denkmalschutzrelevant ist die Sanierung der Bruchsteinsockel am Gradierwerk am Haus des Sportes. Sie stammen aus den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts und sind die ältesten erhaltenen Teile der historischen Saline. Sie müs­sen nun durch den Einbau von Halteeisen gesichert werden. Daher ist ein freistehender Sockel der­zeit eingehaust. Aufmerksame Beobachter wissen, dass die Sockel nicht nur unterm Gradierwerk zu finden, sondern auch in die Außenwand des Hauses des Sportes gut sichtbar eingebaut sind. Das Gradierwerk misst nun noch 60 Meter und war einmal wesentlich länger. Die Zweitverwendung der Sockel als Mauerelement in der Nachfolgebebauung ist ein Beispiel für kreativen Denkmalschutz. Auch die drei Wasserräder im Salinental und am Kapitän Lorenz Ufer, die zu den alten Salinen gehör­ten, werden sich ab Ostern wieder drehen. Die Wassertreten werden erst bei wärmerer Witterung befüllt.
Die GuT plant in diesem Jahr für alle Anlagen der Salinen Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio € und weist im Haus­halt einen Verlust in Höhe von 851.000 € in dieser Sparte aus.

(Vesper, 31.3.2023)