Die Ausstellung „Terz der adriatischen Boote“ ist vom 13. Mai bis zum 26. Juni im Museum Pachen zu sehen. Die Vernissage findet am 13. Mai um 19 Uhr statt – die Leiterin des Kulturzentrums der Stadt Krk, Maja Parentić, ist zusammen mit einer Delegation vor Ort und hält die Laudatio. Diese Ausstellung wird im Zuge der Städtepartnerschaft zwischen Rockenhausen und Krk präsentiert.

Zur Ausstellung: „Terz der adriatischen Boote“ besteht aus 64 technischen Zeichnungen der traditionellen und heute nicht mehr vorhandenen kroatischen bzw. adriatischen Segel- und Paddelboote/Schiffe. Obwohl es sich um Computerzeichnungen handelt, werden sie nach den Grundsätzen der darstellenden Geometrie und des technischen Zeichnens dargestellt; die eingeführte Farbe verleiht ihnen eine zusätzliche Dimension.
Diese Zeichnungen können als die systematischsten und die gründlichsten Darstellungen der Morphologie der traditionellen Boote angesehen werden. Durch faszinierende Rekonstruktionen nach alten Votivbildern oder auch Glücksfunden wundersamer Zeichnungen, in denen höchstes technisches Können mit äußerster Poesie zum Ausdruck kam, gelang es Salamon, ein Stück der verlorenen Identität der kroatischen Adria wiederherzustellen. Durch die Erinnerung an die alten Schiffe, die eng mit den Wetterverhältnissen verbunden waren, gelang es dem Autor, das Meer zu beschwören, wie es einmal war – ohne Yachten, industrialisierte Segelboote und große Kreuzer.
Es handelt sich nicht nur um einen Schatz der für die heimische kroatische Geschichte spezifisch ist, es ist vielmehr eine andere Lebensphilosophie, nach der Schiffe nicht nur funktionale Instrumente darstellen. Das Schiff wurde von den Menschen immer als vollwertiges Mitglied einer echten maritimen Familie angesehen, also nicht nur als ein maritimes Objekt, sondern als ein Lebewesen – ein Subjekt. Daher wurde erwartet, dass das Schiff zum Wohlergehen der Familie, zu der er gehörte, beiträgt!
Zum Künstler: Velimir Salamon wurde 1945 in Zagreb geboren. Er absolvierte seinen Master-Abschluss und promovierte an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffbau der Universität Zadar. Über seine Beschäftigung mit der Tradition des Maschinenbaus und der schiffbaulichen Identität seines Volkes hat er zahlreiche Vorträge gehalten und wissenschaftliche, fachliche sowie populärwissenschaftliche Artikel, Bücher und Kalender veröffentlicht, er veranstaltete Seminare und Workshops und organisierte Ausstellungen im In- und Ausland. Er entwarf Komiža Gajeta Falkuša, die erste Nachbildung eines kroatischen historischen Schiffes, welche das maritime Erbe seines Volkes auf der Weltausstellung Expo ´98 in Lissabon präsentierte. Er studierte die Boote von Rovinj und Mali Lošinj, die Pasara in Krk, die Trupica und Lađa des Neretva-Flusses, die Gajeta in Mljet und Betinska und die Galeonen in Dubrovnik. In letzter Zeit beschäftigt er sich mit der Rekonstruktion einer traditionellen adriatischen Bracera mit einem Lateinersegel und er arbeitet derzeit an der Rekonstruktion des Piratenschiffts in Omiš, dem berühmten Sagitta (lat. für „Pfeil“). Für sein Werk erhielt er eine hohe Anerkennung, den „Staatspreis Faust Vrančić für technische Kultur“.
Durch seine Arbeit trug Salamon dazu bei, den mediterranen Ursprung Kroatiens zu identifizieren, und vor allem seine Zeichnungsausstellung kann als nationales Andenken zur Erhaltung des maritimen Kulturerbes betrachtet werden.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog.

Es gilt die jeweils aktuelle Coronaverordnung.