Donnerstag, 09. Dezember 2021, Nahe-Zeitung, Seite 22

Feier zu Schlossjubiläum in Sien abgesagt

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch
Historisches Gebäude wurde vor 250 Jahren errichtet – Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen
Sien. „Nun ist es amtlich: Schweren Herzens müssen wir die geplante 250-Jahr-Feier von Schloss Sien verschieben.“ Das teilen die Besitzer Astrid und Rüdiger von Luxburg mit. „Seit Wochen haben wir mit Ortsbürgermeister Steffen Bernhard geplant – und auch gehofft. Die Corona-Zahlen haben sich im Sommer ja recht gut entwickelt“, sagt Rüdiger von Luxdorf. Aber nun habe es keine andere Möglichkeit als die Absage gegeben.
Vorgesehen war die Feier zunächst für den Samstag vor dem dritten Advent, da am kommenden Sonntag, 12. Dezember, vor dem Schloss auch der von der Ortsgemeinde organisierte Weihnachtsmarkt stattfinden sollte. „Dadurch hätten wir eine der Hütten nutzen können, um Glühwein und Gebäck für alle auszugeben“, berichtet der Schlossherr. Wegen der unklaren Corona-Regeln und auch wegen der unvorhersagbaren Witterung war vorgesehen, die Musik im Haus zu platzieren und immer nur eine gewisse Anzahl von Besuchern in die Räume zu lassen. „Aufgrund der aktuellen Corona-Lage ist dies nun unmöglich geworden“, betont Rüdiger von Luxburg.

Eigentlich sollten am Samstag die Feier zum 250-jährigen Schlossbestehen und am Sonntag der Siener Weihnachtsmarkt in der Fürst-Dominik-Straße stattfinden. Doch wegen Corona sind beide Veranstaltungen abgesagt worden. Foto: Reiner Drumm

Ortsbürgermeister Bernhard hat bereits vor einigen Tagen den Weihnachtsmarkt in Sien abgesagt, „nun müssen wir auch die Jubiläumsfeier absagen. Wir hoffen aber, dass wir die Feier im nächsten Jahr mit Freibier beziehungsweise Glühwein – das ist natürlich wetterabhängig – nachholen können.“ Ein bitterer Beigeschmack bleibe trotzdem, denn 251 Jahre sind eben nicht so rund wie 250 Jahre.
Mit der Herausgabe des Datums für die Feier waren die Schlossbesitzer und Ortsbürgermeister Bernhard zunächst schon sehr vorsichtig, da sich seit Oktober wieder eine ungünstigere Entwicklung anzubahnen schien und die Beteiligten das Schlimmste befürchteten. Dies sei nun auch eingetreten. Der einzige Vorteil bei der traurigen Entwicklung sei aber: „Nächstes Jahr sind die Arbeiten hoffentlich soweit fortgeschritten, dass man auch in den Innenräumen ein tatsächliches Barockschloss erkennen kann“, hofft Schlossbesitzer von Luxburg.
Derzeit wird der historische Stuck ergänzt. Böden, Türen, Vertäfelungen und Wandschmuck fehlen allerdings noch. Nach alten vorhandenen Stuckteilen wurden kürzlich Formen hergestellt, mit denen nun der Stuck an der Decke gezogen wird. Für Rüdiger von Luxburg ist das, wie er sagt, „eine spannende Sache“. Auch der offene Kamin konnte wieder funktionstüchtig gemacht werden. Unter anderem sind die Schornsteine erneuert worden. Halle und Treppenhaus sowie die Nebenräume entsprechen ebenfalls wieder weitgehend ihrer historischen Gestalt.
Der Boden ist zwar auch schon gefertigt, konnte aber noch nicht eingebaut werden, da die Handwerker in Verzug sind. Insofern sei es „also nicht zu all zu schlimm, dass wir vertagen müssen, zumal vor allem Wandstuck, Böden und Holzeinbauten den alten herrschaftlichen Charme vermitteln. Derzeit ist noch immer eine große Baustelle im Haus.“
Nach der Entkernung des Gebäudes und der Suche nach historischen Überbleibseln mache das Haus nun aber derzeit dennoch schon einen schönen Eindruck – vor allem für diejenigen, die es noch als Gaststätte und Hotel kannten. Die Veränderung könnten seitdem kaum größer, die neuen Raumeindrücke kaum unterschiedlicher sein.
„Dennoch tut es weh, dass wir das Jubiläum nicht mit dem ganzen Ort feiern können. Nächstes Jahr ist, so finde ich, irgendwie die Luft etwas raus. 251 Jahre klingt nicht mehr so spannend. Dennoch holen wir die Feier dann gewiss nach – wenn Corona dies bis dahin wieder zulassen sollte“, versprechen die Schlossbesitzer Astrid und Rüdiger von Luxburg.