Beitrag aus der Nahe-Zeitung vom 10.02.2025, Seite 19
Sien. Das Ehepaar Astrid und Rüdiger Graf von Luxburg restauriert das Siener Schloss. „Ich bin mir sicher, dass durch das Engagement der beiden das Schloss, aber auch der Ort insgesamt, wieder an kultureller Bedeutung gewinnen wird“, sagte der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten nach seinem Besuch in dem 1771 errichteten Barockgebäude.
Die Franzosen enteigneten das Haus 1798. Danach wurde es als Pfarrerdomizil, Metzgerei und Gerberei genutzt. Zuletzt befanden sich darin eine Gaststube und ein Hotel, bevor es 2019 vom Grafen-Ehepaar übernommen wurde. Ziel ist es, das Gebäude in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. „Wir arbeiten mit Unternehmen aus der näheren Umgebung zusammen. So lassen wir die Investitionen in der Region, um den Bauerhalt auch nachhaltig zu gestalten“, erklärt Astrid Gräfin von Luxburg das Engagement am Schloss Sien. Zunächst wurden die abgehängten Decken und die eingezogenen Wände entfernt. Die Elektrik und Wasserleitungen wurden ebenso erneuert wie die Heizung. Unter Einhaltung des Denkmalschutzes werden auch die Räume und die Fassade renoviert.
„Leider können wir aufgrund des Brandschutzes keine Gastronomie im Gebäude anbieten. Wir haben jedoch Ideen, wie wir zukünftige Besucher verpflegen können“, sagt Rüdiger Graf von Luxburg. Das Ehepaar von Luxburg will das Obergeschoss als eigenes Domizil nutzen. Die unteren Stockwerke sollen für kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Kammerkonzerte oder Lesungen zur Verfügung stehen. Ebenso sollen die Räumlichkeiten nach der Fertigstellung von der Dorfgemeinschaft – Gemeinderat und Vereine – genutzt werden. Weingarten, der Mitglied im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags ist, sieht in dem Gebäude großes Potenzial. „Ich bin dem Ehepaar von Luxburg dankbar, dass sie das Siener Schloss erworben haben. Mit ihrer Fachexpertise wird das ehemalige Jagdschloss wieder im neuen Glanz erstrahlen. Es kann damit nicht nur das kulturelle Leben in Sien bereichern, sondern hat das Potenzial, Mittelpunkt der Ortsgemeinde zu werden. Auch für den Tourismus in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen wird es ein Magnet werden“, ist der Abgeordnete zuversichtlich. Hier zeige sich, was privates Engagement für die kulturelle Belebung im ländlichen Raum leisten könne. red