Katastrophenschutzalarmsystems via Mobilfunk – Gute Nachricht?
Heute lese ich in der Nahe-Zeitung „Die gute Nachricht“, die „Bundesnetzagentur habe den Weg für die Einführung eines Katastrophenschutzalarmsystems via Mobilfunk frei gemacht. Eine Richtlinie regele die technischen Einzelheiten. Damit könnten Bürger bei Katastrophen und größeren Unglücksfällen künftig auch über die Mobilfunknetze alarmiert werden.
(Alarm kommt künftig per Mobilfunk, Donnerstag, 24. Februar 2022, Rhein-Zeitung Koblenz & Region, Seite 1)
Mich interessiert, welche Regelung in den Richtlinien bei Stromausfall vorgesehen ist?!
Am Freitag, den 18.02.22, gegen 17.00 Uhr bescherte uns der Sturm Zeynep neben einigen Schäden auch einen Stromausfall. In meinem Wohnort Sien dauerte er in einigen Ortsteilen bis 22.00 Uhr. In dieser Zeit konnte ich weder über Festnetz noch Mobilfunk telefonieren. Die Nahe-Zeitung berichtet am letzten Montag über den Freitag-Sturm Zeynep (Nahe-Zeitung-21.02.2022, Seite 9). Darin heiß es u.a., es seien „in zwei Orten in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen zeitweilig der Strom- und das Mobilfunknetz ausgefallen“. Das betraf auf jeden Fall Sien und vermutlich noch Sienhachenbach. Ich habe erfahren, dass auch Dörfer im Kreis Kusel beidseits der B270 vom Stromausfall betroffen waren.
Im Grunde genommen führt in unserer Region ein Stromausfall zu einer gefährlichen Situation:
Es wird das oben beschrieben Katastrophenschutzalarmsystems nicht funktionieren und Notrufe von Bürgern zu Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei können in dieser Zeit nicht abgesetzt werden!
- Die wenigsten Telefone sind noch direkt mit dem Fest-Telefonnetz verbunden. Für diese alte Verbindungsart gilt: Einen Notruf zur Polizei oder zur Feuerwehr kann man noch absetzen. Meine Festnetztelefone laufen über den Internetrouter – und der fällt ohne Strom aus.
- Der Mobilfunkturm, den ich von unserem Haus aus sehen kann, wird über das normale Stromnetz mit Strom versorgt. Bei Stromausfall fällt also auch das Mobilfunknetz aus.
- Laut Nahe-Zeitung hatte der Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur des Landkreises veranlasst, dass in den betroffenen Dörfern die Feuerwehrgerätehäuser besetzt wurden, „damit sich die Bürger dort im Notfall hätten hinwenden können“ .
Ich finde, das ist bisher keine gute Lösung. Für den Notfall wäre eine Notstromversorgung für jeden Funkmast die Lösung!
Den Notstrom könnten Aggregate, Batterien oder modernere Lösungen mit z.B. Brennstoffzellen liefern.
Das müsste bei den bestehenden Funkmasten nachgerüstet werden und überall, wo gerade ein neuer Funkmast errichtet wird, sollte man eine Notstrom-Lösung in die Planung mit einbeziehen.
Die Nahe-Zeitung hat schnell reagiert. Am Montag, 28.02.22, war mein Leserbrief schon auf Seite 18 abgedruckt. Überregional scheint es das Problem nicht zu geben, denn Seite 18 gehört zum Lokalteil – Landkreis Birkenfeld. Soll das bedeuten, dass es das Problem mit fehlender Notstromversorgung nur bei uns gibt? Ist unsere Region hier auch wieder abgehängt? Da müsste mal jemand weiter recherchieren!