Kirchenkreis Obere Nahe

  • Walber bleibt Superintendentin

    Presse-Quelle: Freitag, 20. November 2020, Nahe-Zeitung-20.11.2020[17]

    Jutta Walber
    Arndt Fastenrath
    Johannes Hülser

    Obersteiner Pfarrerin wurde bei der jüngsten Herbstsynode mit 48 Jastimmen und 17 Enthaltungen für weitere acht Jahre wiedergewählt
    Kreis Birkenfeld. Jutta Walber ist für weitere acht Jahre als Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Obere Nahe wiedergewählt worden. In der als Onlinekonferenz abgehaltenen Herbsttagung der Kreissynode stimmten 48 Teilnehmer für die Obersteiner Pfarrerin, 17 enthielten sich. Neuer Assessor wird Pfarrer Arndt Fastenrath (Kirchengemeinde Idarbachtal). Der 59-Jährige wurde mit 64 Jastimmen bei drei Enthaltungen gewählt und tritt die Nachfolge von Pfarrer Klaus Köhler an, der den Kirchenkreis in Richtung Völklingen verlassen hat.
    Seit 1992 war Fastenrath Pfarrer in den Kirchengemeinden Idar und Kirschweiler. Seit der Fusion von Idar und Kirschweiler zur Kirchengemeinde Idarbachtal zum 1. Januar 2020 gehört er zum Pfarrteam dieser Gemeinde. Der Offenbacher Pfarrer Johannes Hülser wird künftig die Position des Ersten Skriba in der Leitung des Kirchenkreises einnehmen. Er wurde mit 64 Jastimmen und drei Enthaltungen gewählt. Er tritt die Nachfolge von Pfarrer Manfred Keip (Bosen, Sötern, Nohfelden) an, der kurzfristig seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Die bisherige Position Hülsers als zweiter stellvertretender Skriba muss noch besetzt werden.
    Nicht-theologische Mitglieder des neuen Kreissynodalvorstands (KSV) sind Regina Rau aus Niederbrombach als Synodalälteste und als Stellvertreter André Bender aus Oberstein. Die Zweite Synodalälteste wird erst in vier Jahren gewählt, hier musste jedoch ein Stellvertreter für Dr. Christine Großmann (Birkenfeld) nachgewählt werden. Die Wahl der Synodalen fiel auf Michael Kloos (Fischbach – Kirn-Sulzbach). Zum Dritten Synodalältesten wurde Reiner Weis (Weierbach-Sien) gewählt, sein Stellvertreter ist Markus Gisch (Wolfersweiler). Als viertes nicht theologisches Mitglied sitzt Wolfgang Veeck (Idarbachtal) im KSV. Seine Stellvertretung übernimmt Else Cherdron aus Medard (Medard-Wiesweiler). Gegenkandidaten gab es in keinem der Wahlgänge. Für alle Kandidaten gab es deutliche Mehrheiten.
    In ihrem Bericht ging die alte und neue Superintendentin zunächst auf die fünf vergangenen Jahre zurück und beleuchtete, was aus vielen angedachten Themen und Projekten geworden ist, bevor sie sich mit dem einschneidenden Jahr 2020, in dem viele Pläne durchkreuzt worden seien, beschäftigte.
    Viele Feste abgesagt
    „Während im Wesentlichen das Alltagsgeschäft geblieben ist, mussten die meisten fröhlichen, besonderen Ereignisse und Feste auch in den Kirchengemeinden abgesagt werden. Nicht abgesagt wurde der Umzug des Jugend- und des Kindergartenreferats von der Vollmersbachstraße 24a in das Gebäude der OIE, Hauptstraße 189. Hier gilt mein besonderer Dank den Mitarbeitern der beiden Referate, die diesen Umzug mit viel Engagement geleistet haben. Dank EKD und Landeskirche konnten wir zügig eine Lizenz erwerben, die es uns ermöglicht, online zu tagen. Diese Zoom-Lizenzen wurden vom Kirchenkreis auch allen Gemeinden angeboten. Fünf Gemeinden haben diese Möglichkeit für die Gemeindearbeit genutzt. Viele KSV-Sitzungen und zahlreiche Treffen und Konferenzen finden derzeit nicht mehr präsent, sondern digital statt. Das spart Anfahrtszeiten, führt aber zu einer enormen Verdichtung der Termine. In vielen Gemeinden war es komplizierter, aber vielerorts wurden auch neue Wege gefunden, um den Kontakt zu den Menschen zu halten. Ganz besonders belastend waren die Einschränkungen bei Besuchen in Seniorenheimen und Krankenhäusern sowie die Beschränkungen bei Beerdigungen. Das hat die Menschen sehr schwer getroffen und tut dies auch weiterhin. An dieser Stelle kommt dem Ewigkeitssonntag eine besondere Bedeutung zu. Leider erneut unter erschwerten Bedingungen. Auch die Untersagung von Trauungen, Konfirmationen und Taufen hat tief in unser kirchliches Leben eingegriffen. Die Entscheidung der Absage der Konfirmationen ist vielen Presbyterien schwergefallen. Auch kam es darüber zu Zerwürfnissen und Rücktritten. Der sonntägliche Gottesdienst war lange Zeit untersagt. Die Kirchen geschlossen – was als besonders schwierig angesehen wurde. Schließlich durften wieder präsentische Gottesdienste gefeiert werden, aber nur mit einem Hygiene-Schutzkonzept und strengen Auflagen, was die Teilnehmerzahlen und die Verteilung im Raum betrifft. Anmeldung und Maske sind Pflicht. Gemeindegesang war und ist nicht erlaubt. Manch eine kleine Kirche bietet einfach nicht den notwendigen Raum, um Abstand halten zu können – wir können sie unter den gegebenen Umständen nicht nutzen.
    Die eine oder andere Gemeinde hat sich auf den Weg gemacht, Gottesdienste online anzubieten. Aktuell tut dies regelmäßig nur noch die Kirchengemeinde Idarbachtal. Auch für das Verwaltungsamt finden Andachten zurzeit nur online statt. Weitere Details zu den Arbeitsbereichen des Kirchenkreises und den Gemeinden entnehmen Sie den Gemeinde- und Fachbereichsberichten. Ich danke allen, die sich in diesen besonderen Zeiten nachhaltig für die Menschen in unserer Kirche engagiert haben.“
    Strukturelle Änderungen
    Auch strukturelle Änderungen gab es: Zum 1. Januar 2020 wurde aus den Kirchengemeinden Idar und Kirschweiler die neue Kirchengemeinde Idarbachtal. Die Kirchengemeinde Nohen wird zum 1. Januar 2021 Teil der Kirchengemeinde Birkenfeld. Der BVA der Kirchengemeinde Georg-Weierbach hat beschlossen, einen Antrag auf Angliederung an die Kirchengemeinde Weierbach-Sien zu stellen. Angedacht war der 1. Januar 2021 – aktuell ist die Umsetzung für den 1. Januar 2022 angestrebt. Die Kirchengemeinden Oberstein, Nahbollenbach, Göttschied und Kirchenbollenbach streben ebenfalls an, bis Januar 2022 ihren Fusionsprozess abgeschlossen zu haben. Zurzeit wird die Kirchengemeinde Schmidthachenbach durch einen BVA geleitet. Es gab nicht genügend Menschen, die sich als Presbyter zur Verfügung gestellt haben, geht aus Walbers Bericht hervor.
    Aber aus den Erfahrungen des Corona-Jahres könne man auch lernen, meint die Superintendentin. „In den zurückliegenden Jahren wurde auf vielfältige Weise sichtbar, dass Kirche sich verändern muss. Doch insbesondere im vergangenen Jahr ist uns allen bewusst geworden, wie verletzlich wir sind. In solchen Situationen ist es wichtig, dass wir gefunden werden von denen, die uns brauchen, hören, was nottut, wahrnehmen, wo und wie Unterstützung möglich ist, sowie Kreativität und Innovation vorantreiben. Wir sollten Seelsorge, aber auch Beratung am Telefon und im Chat ermöglichen, auch mal die ,Schneckenpost‘ einsetzen, um Kontakte zu halten, den Ideenaustausch fördern, online für Menschen da sein und Familien auf vielfältige Weise unterstützen.“
    Weitere Informationen gibt es unter www.obere-nahe.de